- Yamato-e
- Yamato-e[japanisch »Yamato-Malerei«], Bezeichnung für die durch Ablösung vom chinesischen Tangstil im 10. Jahrhundert entstandene eigenständige japanische Malerei, benannt nach dem historischen Kernland Japans. Motive dieser illustrierend erzählenden Malerei in Tusche und Deckfarben, meist auf Querrollen, aber auch Stellschirmen und Schiebeelementen (Fusuma) sind ebenfalls rein japanisch: Szenen aus Geschichte, Legenden, höfischen Romanen (Genji-monogatari) oder Kurzgedichten (Waka, Haiku), Darstellungen der vier Jahreszeiten oder von Sehenswürdigkeiten mit spezifisch japanischer Landschaft. Die Darstellungsformen des Y.-e, wie ornamentale Wolken, dachlose Häuser in Draufsicht und Parallelperspektive sowie stilisierte Figuren mit schematisierten Gesichtszügen, selbst beim höfischen Porträt (Nise-e), wurden in der Tosa-Schule, der Rimpa-Schule und dem Ukiyo-e beibehalten. Obwohl künstlerischen Ausdrucksformen mittelalterlicher japanischer Kultur verhaftet, hielt sich die Tradition bis in die Neuzeit (z. B. bei den Frauenbildern der Meiji-Malerin Uemura Shoen, * 1875, ✝ 1949).A. Hasé: Emaki. Die Kunst der klass. jap. Bilderrollen (1959);
Universal-Lexikon. 2012.